Antwort des Bezirksbürgermeisters

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Liebe Mitglieder und Angehörige,

nachdem sich unser geschätztes Mitglied und Jugendtrainer Klaus-Peter Löffler bezüglich der überraschenden Platzsperrung am Buntzelberg an den amtierenden Bezirksbürgermeister gewendet hat, ist uns vor wenigen Tagen nun dessen Antwort zugegangen. Der Vorstand möchte diese unkommentiert an euch/sie zur Kenntnisnahme weitergeben. Zum besseren Verständnis wird vor der Antwort das Anschreiben von Löffel eingeführt.

Betr.: Gedanken zur Sanierung des Sportplatzes Kirchsteig 101, 12524 Berlin, des Grünauer BC 1917 e.V. 20. Dezember 2023

Sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Oliver Igel!
Gestatten Sie mir, daß ich mich kurz vorstelle und mich mit meinen Gedanken, ausschließlich als Privatperson, zur Sportplatz Sanierung des Grünauer BC 1917 e.V. an Sie wende.
Mein Name ist Klaus-Peter Löffler, geboren am 13.08.1959 in Leipzig und wohnhaft in Köpenick seit 1961. Ich bin von Beruf Flugzeugmechaniker, bin Dipl. Ing. FH der Luftfahrzeugtechnik/-Instandhaltung und war als letztes als Testingenieur für Luftfahrzeugtriebwerke bei Rolls-Royce Deutschland in Dahlewitz tätig. Seit November 2023 bin ich Rentner und bekleide schon länger, neben dem Ehrenamt zur Sanierung erhaltens würdiger Luftfahrzeuge in THF, auch das Ehrenamt eines Trainers im Nachwuchsbereich des GBC 1917e.V..
Mein Leben war, neben meiner Beruflichen Tätigkeit, immer mit Fußball verbunden. Meine aktive Laufbahn begann bei Motor Köpenick (jetzt Köpenicker FC) und ab 1982 bei der BSG Luftfahrt (jetzt GBC 1917e.V.). Ich konnte viele Auf und Abs in Grünau erleben und war sehr erfreut über die Nachricht auf unserer Vereins Mitgliederversammlung im Herbst, daß der Kunstrasenplatz, an dem doch schon der Zahn der Zeit genagt hat, saniert werden soll. Uns wurde zur Kenntnis gegeben, daß der Verein mit einer Vorlaufzeit von acht Wochen, über den Sanierungsbeginn informiert werden wird. Um so erstaunter waren wir alle, daß am Dienstag den 7. November 2023, wie aus heiterem Himmel, die Entfernung des alten Kunstrasen Belages begann. Sie können sich sicherlich, als Absolvent des Flatow Gymnasiums, vorstellen, was dieser Schritt im Verein ausgelöst hat und mit welchen Konsequenzen, bezüglich der Trainingsgestaltung und des Wettkampfbetriebes des gesamten Vereines, von heute auf morgen umzugehen waren. Neben den vier Mannschaften im Männer- und Seniorenbereich, haben wir immerhin elf Mannschaften im Kinder- und Jugendbereich, die dem aktiven Geschehen beiwohnen und die entsprechend koordiniert werden wollen. Das Sportamt sieht als ausweich' Gelände den Sportplatz des Köpenicker Hockey Clubs in der Odernheimer Straße in Müggelheim vor. Des weiteren konnten wir den Sportplatz in der Lahmertstraße nutzen, was ab dem 18.12.23 nicht mehr möglich ist, weil ab da mit dem Umbau dieses Platzes begonnen werden sollte. Ob dem so ist, habe ich noch nicht überprüft. Der Verein hat sich gleichzeitig um Trainingsmöglichkeiten bei dem Unternehmen „StartUp League“ in Schöneweide, welches mit dem Angebot Geld verdienen will, gekümmert, um wenigstens ein Trainingsangebot im Einzugsbereich der Kinder und Jugendlichen vom GBC, zumutbar mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, gestalten zu können. Wettkampfbetrieb ist auf dieser Anlage für die meisten Jugendmannschaften nicht möglich. Neben den auf diesem Gelände bezüglich der Sicherheit vorhandenen Unzulänglichkeiten, hat es für mich, wie man in Süddeutschland sagt, ein „Geschmäckle“, wenn der Verein für die Nutzung von ausweich' Sportanlagen bezahlen soll...
Ich bitte Sie, mich nicht falsch zu verstehen, ich begrüße ausdrücklich die Investitionen die notwendig sind, um Sportanlagen zu sanieren und neue Sportstätten zu erbauen.

Es ist schon bemerkenswert, wie versucht wird in der kalten Jahreszeit ein Kunstrasenplatz zu sanieren, wo doch davon ausgegangen werden kann, daß die notwendigen Arbeiten, vor allem Klebungen, ob der durchaus in Mitteleuropa zu dieser Zeit üblichen Witterungsbedingungen, zu Verzögerungen führen werden. Was ich bemängle, ist die Art und Weise, der Umgang mit und wie die Vereinstätigkeit von ausnahmslos Ehrenamtlern beeinträchtigt, in Mitleidenschaft gezogen und der Verein dadurch außergewöhnlich belastet wird. Es leiden wieder einmal die Schwächsten, nämlich die Kinder. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die zuständigen Stellen über die Konsequenzen Ihrer Handlungsweise, sich nicht wirklich im Klaren waren und sind. Diesen ist nicht wirklich bewußt, daß der Verein sich nicht „nur“ um Fußball kümmert, sondern mit seinem Engagement die vielfältigsten gesellschaftlichen Aufgaben im Südostens Berlins leistet.
Sehr geehrter Herr Igel, ich ersuche Sie höflichst, Ihren Einfluß geltend zu machen, die mit der Schließung der Sportanlage Lahmertstraße für den GBC verbundenen weiter gestiegenen Belastungen zu minimieren. Vorstellbar wäre da z.B. Trainingsmöglichkeiten im näheren Umfeld des GBC zur Verfügung zu stellen, sich an zusätzlichen entstandenen und entstehenden Kosten für den Verein zu beteiligen und alles in die Wege zu leiten, daß die Sanierung des Sportplatzes Kirchsteig 101 in der notwendigen Qualität und schnellst möglich abgeschlossen wird.
In Erwartung, einer zeitnahen Antwort und Ihrer Intervention, gehe ich davon aus, daß dem GBC 1917e.V., aus dem von mir gewählten Weg der Kommunikation, als besorgter Bürger, keinerlei Nachteil erwachsen wird.
Ich wünsche Ihnen vor allem Gesundheit, ein paar besinnliche Tage und einen guten Rutsch in das neue Jahr.

Mit freundlichen Grüßen Klaus-Peter Löffler

Und darauf die Antwort vom Bürgermeister:

„Sehr geehrter Herr Löffler,

vielen Dank für Ihre Gedanken und vor allem für Ihr Engagement.

Das Land Berlin ist, anders als andere Bundesländer, in der Lage, seinen Sportvereinen Sportflächen kostenfrei anzubieten. Aus meiner Sicht ist es die höchste Wertschätzung für das Ehrenamt, die entsprechende funktionale Sportinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Ich bin daher auch froh, dass die Sportanlage Kirchsteig in den nächsten Wochen erneuert wird. Mit den Sanierungsarbeiten wurde begonnen, die Elastikschicht wurde ausgebessert, es wurden Zaunfelder ausgetauscht sowie Kabinen umgebaut. Sobald der Frost nachlässt bzw. die Witterung es zulässt, wird der neue Kunstrasen verlegt. Die Umsetzung der der Maßnahmen ist auch bei kühleren Witterungsbedingen möglich - lediglich die sehr niedrigen Temperaturen der letzten Tage haben dabei zu Einschränkungen geführt.

Allerdings sind Nutzungseinschränkungen bei baulichen Maßnahmen in genutzter Infrastruktur - unabhängig ob Straßen, Schule oder Sport - kaum zu vermeiden. Ich darf Ihnen aber versichern, dass der Verein entsprechende Zeiten im gleichen Umfang in der Odernheimer Str. und in der Walchenseestr. zur Verfügung gestellt bekommen hat. Ich bedauere, dass der Verein nicht früher informiert werden konnte, die Kollegen haben dies unmittelbar nach einer kurzfristig anberaumten Bauanlaufbesprechung/Bauzeitenplanung vorgenommen. Hier bitte ich um Nachsicht. Die öffentliche Hand ist bei Baumaßnahmen an Vergabeverfahren und das Jährlichkeitskeitsprinzip gebunden. Die Maßnahme Kirchsteig war zwar bereits angekündigt, konnte allerdings erst durch Verschiebung anderer Maßnahmen kurzfristig beauftragt werden. Hätte der Fachbereich Sport nicht schnell und pragmatisch agiert, wäre eine zeitnahe Erneuerung des Platzes nicht möglich gewesen.

Ich bin zuversichtlich, dass der Ärger nun der Vorfreude weichen wird und die Sporttreibenden ihre Vorfreude auf eine demnächst neue Sportanlage richten können.
 
Mit freundlichen Grüßen
gez. Oliver Igel
Bezirksbürgermeister“